19.01.2005 Kriegt Harald Schmidt jetzt fast 10 Millionen Euro?
Aber Dirty Harry und der Sender schweigen dazu
Köln – Haare ab, Bart rasiert – das war klar. Doch wie würde Harald Schmidt (47) sonst in seiner „quasi“-ersten Sendung auftreten? Die Antwort Mittwochabend: Selbstironisch, streckenweise langatmig, sonst hintersinnig. Und natürlich witzig. Gags über Präsident Bush, Dioxin und Abgeordnetendiäten. „Dirty Harry“ ist zurück.
Doch zunächst vermeldete Mittwoch die „Süddeutsche Zeitung“, dass der Entertainer gar 9,7 Millionen Euro Gage (also rund 150.000 Euro für jede der 64 Sendungen in diesem Jahr) statt der bisher gemeldeten 8 Millionen bekommen soll. Von WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf und der ARD-Tochter Degeto, die den Vertrag ausgehandelt hatte, hieß es dazu: „Kein Kommentar.“
Den gab´s Mittwoch in der ersten Sendung nach der Premiere auch von „Chef“ Harald nicht. Nur soviel: Bei der Aufzeichnung giftete er spitz Richtung „Chefdramaturg“ Manuel Andrack, als mit dessen PC-Mouse etwas nicht stimmte: „Du stehst doch nur unter Druck, weil du jetzt vom Geld zugeschissen wirst.“ (www.express.de)
Ich hab die erste Sendung und die am 19.01. gesehen. An sich finde ich die Sendung gut, weil ich Harald Schmidt schon immer gerne geguckt habe. Das wird sicherlich noch vieeeeel besser
Köln – „Das derzeitige Tief heißt »Ingo«, aber ich habe ein Hoch“ – klar, dass sich Ingo Appelt diesen Gag nicht entgehen ließ, als er die EXPRESS-Redaktion besuchte. Und darüber sind wir ins Plaudern gekommen. Das ist bekanntlich bei Ingo Appelt kein Problem. Der Kabarettist und Comedian nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Seine ersten Eindrücke zum Comeback von Harald Schmidt im neuen Jahr: „Ganz ehrlich, ich bin enttäuscht und hoffe, dass es besser wird. Er vermittelt mir immer das Gefühl: »Ich kriege dafür viel Geld und muss eigentlich nicht viel tun.« Also, ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass so eine Arroganz im Fernsehen funktioniert. Es war einfach entsetzlich!“ Und Appelt legt noch nach: „Das war Aldi-Fernsehen in der Preisklasse von Mercedes. Oder: Man hat ein Vier-Gänge-Menü erwartet und eine Bockwurst bekommen – und selbst der fehlte noch der Senf!“
Die Requisititen hätten nach „Sperrmüll“ ausgesehen, die Einspieler seien offenbar „billigst produziert. Ich frage mich, ob es inzwischen Aufgabe der Öffentlich-Rechtlichen ist, Schnorrer durchzuziehen. Das Schlimmste ist: Harald Schmidt macht das mit Absicht.“
Kritik schön und gut, aber würde er es besser machen? „Für diese Mörderkohle? Aber immer. Selbst Anke Engelke war witziger! Ich sehe doch nur eine gelangweilte Band, einen uninspirierten Harald Schmidt und werde einfach nicht unterhalten. Da hatte ich Besseres und mehr erwartet.“
Ist seine Sendung wirklich 125 000 Euro wert? Harald Schmidt gehen die Witze aus
Köln – Früher herrschte grenzenlose Schmit(d)zigkeit, heute nur noch Langeweile. Und das auf Kosten der Gebührenzahler!
Hilfe, Harald Schmidt (47) gehen die Witze aus! Der ARD-Entertainer war am Donnerstag schon Minuten vor Schluß der Sendung mit seinem Programm durch, schlug mit fadem Gelaber die Zeit tot (Assistent Andrack: „Du kennst dich nicht mit Klingeltönen aus, oder?“ Schmidt: „Wie kommst du jetzt darauf?“ Andrack: „Weil wir noch soviel Zeit haben.“).
Ist diese Show wirklich rund 125 000 Euro pro Ausgabe wert?
Erster Unmut regt sich. Lothar Hegemann, Mitglied des Rundfunkrats des WDR, zu BILD: „Für das Geld erwarte ich Engagement bis zum Anschlag.“ (göt)