Richmond – Ja ja, so sind die Amis… Dass nach dem Bild einer nackten Brust ein Aufschrei durch das gesamte Land geht, hat uns Janet Jackson im letzten Jahr demonstriert. Jetzt haben sich die prüden Amis ein neues Objekt gesucht, das auf den Index muss: Unterwäsche. Genauer gesagt, handelt es sich um Unterwäsche, die aus zu tief sitzenden Hosen aufblitzt, wie es bei Baggy-Pants (das sind die Hosen, bei denen der Schritt auf Kniehöhe sitzt; meist von Männern getragen) und Booty-Cut-Jeans (die weibliche Variante; die Hosen fangen erst unterhalb der Hüfte an) vorkommt.
Zugegeben, diese Hosen sind nicht sonderlich vorteilhaft – aber deswegen gleich Strafe zahlen?
Jawoll, sagen die Abgeordneten des Regionalparlaments in Richmond. Wer seine Hosen so weit herunterhängen lässt, dass die Unterwäsche sichtbar wird, muss im US-Staat Virginia künftig mit einer Geldstrafe rechnen.
Nach einer hitzigen Debatte billigten die Abgeordneten eine Vorlage, die bei Verstößen die Zahlung von 50 Dollar vorsieht.
Die Befürworter argumentierten, das provokative Präsentieren von Unterwäsche verletze das sittliche Empfinden der meisten Menschen. Die Gegner meinten indessen, bei den tief hängenden Hosen handele es sich lediglich um eine Modeerscheinung, und man solle junge Menschen deshalb nicht so hart bestrafen.
Bleibt die Frage, ob man die Hosen tragen darf, wenn man keine Unterwäsche anhat…
Washington – Der Vorschlag sorgte für weltweites Kopfschütteln: Ein demokratischer Abgeordneter des US-Bundesstaates Virginia ging Anfang der Woche mit aller Macht gegen die „Unzucht“ der Jugend vor. Er verlangte, dass es in Zukunft unter Strafe gestellt wird, wenn Tanga oder Boxershorts im Hip-Hop-Style über den tief getragenen Hüfthosen zu sehen sind.
War ihm zuerst noch das Abgeordnetenhaus in seinem Vorhaben gefolgt und hatte eine Pauschalstrafe von 50 Dollar beantragt, brachte jetzt der Justizausschuss des Senats den irren Vorschlag zum kippen. Er war einfach zu peinlich – die Kids müssen den Gürtel also in Zukunft doch nicht enger schnallen…