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Beiträge: 4.230

13.06.2005 08:18
RE: Das Mauerblümchen-Gen Antworten

Veranlagung
Das Mauerblümchen-Gen


Schüchternheit ist laut jüngsten Forschungsergebnissen genetisch bedingt.
Wer auf Veranstaltungen am liebsten in der Ecke steht und vor Publikum keinen Ton heraus bringt, dafür aber rote Ohren bekommt, muss gar nicht mehr versuchen, diese Schüchternheit abzulegen. Sie ist nämlich angeboren.

Schuld an einem extrem zurückhaltenden Wesen ist die Länge, besser gesagt: Kürze eines bestimmten DNA-Segments. „Die Ergebnisse unserer Studie liefern einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung und des menschlichen Sozialverhaltens. Sie können zum Beispiel auch Verhaltensstörungen wie Autismus erklären“, sagte Studienleiter Larry Young. Die Untersuchung erscheint in der nächsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science.

Schüchterne Präsiewühlmäuse

Bis dahin ist es vermutlich noch ein weiter Weg, denn bislang stützt sich die These der Forscher auf Tierversuche. Die Erklärung, was den einen zum Draufgänger und den anderen zum Mauerblümchen macht, lieferten ihnen Präriewühlmäusen.

Die Forscher züchteten zwei Gruppen der Nagermit jeweils einer langen und einer kurzen Version der so genannten Junk-DNA. Sie verglichen die männlichen Nachkommen und stellten dabei fest, dass die Länge der Junk-DNA die Genstruktur im Gehirn beeinflusste. Denn die Präriewühlmäuse mit einer langen Junk-DNA wiesen eine höhere Anzahl so genannter Vasopressin-Rezeptoren in den Gehirnregionen auf, die für das Sozialverhalten zuständig sind. Das Vasopressin-Rezeptor-Gen reguliert das Sozialverhalten vieler Spezies.

„Die Männchen mit der langen Junk-DNA näherten sich Unbekannten viel schneller, verbrachten mehr Zeit damit fremde Körpergerüche zu erschnuppern und freundeten sich gern mit anderen Männchen an“, erklärte Young. Auch ihrer Nachkommenschaft widmeten sie mehr Zeit, als die die schüchterne und zurückhaltende Gruppe mit der kurzen DNA-Kette.
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