DRESDEN - Szenekiez Neustadt vor zehn Tagen: Tausende feierten die Bunte Republik - nicht immer ganz legal: Ein Baby (18 Monate) wurde Opfer einer gewissenlosen Drogenbäckerin.
Es war der letzte Spaziergang vor dem Sandmännchen. Die Mutter (24) schlenderte mit ihrem Jungen durch die prallgefüllte Neustadt vorbei an den vielen bunten Ständen. Eine Frau mit französischem Akzent sprach die kleine Familie auf der Tannenstraße an, wendete sich dem Buben zu: „Sieh mal, isch abe eine leckere Biskuit für disch ...“
Hätte er lieber nichts von der Fremden genommen. Denn kurz darauf warnte ein Passant: „Seien Sie vorsichtig! Das ist ein Haschkeks.“ Zu spät. Innerhalb von Sekunden hatte der Kleine das Naschwerk verputzt, damit die Mutter in Todesangst versetzt.
Wenig später bestätigte die Urinprobe im Krankenhaus den Verdacht der Cannabisvergiftung. Ein Gegenmittel neutralisierte die berauschende Wirkung des THC. Dennoch musste das Baby in der Klinik unter Beobachtung bleiben, ist aber wieder gesund.
Gestern nun schnappten Fahnder die Haschisch-Bäckerin - eine polizeibekannte Französin (42) ohne festen Wohnsitz, die im Neustädter Milieu lebt. Sprecher Marko Laske (31): „Ein Fall von gefährlicher Körperverletzung.“