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Dieses Thema hat 68 Antworten
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 Pinnwand
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greatmum Offline




Beiträge: 7.842

01.02.2005 03:20
RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Woran misst du dein Glück?

Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohnern, reduzieren und auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, so wäre
dieses Dorf so zusammengestellt:

57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (Nord u. Süd)
8 Afrikaner
52 wären Frauen
48 wären Männer
70 Nicht-Weiße
30 Weiße
70 Nicht-Christen
30 Christen
89 heterosexuelle
11 homosexuelle
6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen und alle 6 Personen kämen aus den USA
80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt
1 würde sterben
2 würden geboren
1 hätte einen PC
1 (nur einer) hätte einen akademischen Abschluss


Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach
Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist.

Falls Du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.

Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt.

Falls Du in die Kirche gehen kannst, ohne die Angst, dass Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.

Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet, Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen, bist Du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt.

Falls Du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.

Falls Du diese Nachricht liest, bist Du doppelt gesegnet worden, denn
1. Jemand hat an Dich gedacht und
2. Du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können.

Und... Du hast einen PC!

NASCHKATER Offline




Beiträge: 36.626

01.02.2005 03:43
#2 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

oh das ist interessant.. ich bin mal so frei und klau es mir für mein board

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

01.02.2005 08:26
#3 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

EINFACHE WAHRHEITEN ÜBER DAS G L Ü C K !
( oder das fehlende Dachziegel-Syndrom)

Glück ist kein Gefühl, auf das man warten darf. Es ist ein Kampf, der gewonnen werden will.
Jeder Mensch kann glücklich sein!. Für sein Glück jedoch muß
man arbeiten. Es kann anstrengend sein, glücklich zu werden, aber es
lohnt sich.
Ein höchst effektiver Weg, das eigene Glück zu sabotieren, ist folgen-
der : Man blickt auf etwas und sucht daran nur eines - einen Fehler!
Das ist das "Fehlende-Dachziegel-Syndrom". So perfekt ein ganzes Dach sein mag, auf dem Tausende von Dachziegeln
hübsch nebenein-
ander liegen - unser Auge bleibt immer genau an der Stelle hängen,
wo ein Ziegel fehlt.
Versuchen wir als erstes herauszufinden, was für uns der fehlende Dachziegel ist. Dann stellen wir uns eine
entscheidende Frage:
Würde es uns wirklich glücklicher machen, wenn er da wäre?
Dann gibt es drei Möglichkeiten:
Entweder man besorgt ihn, oder man ergänzt ihn durch irgendeinen anderen, oder man vergißt den ganzen Mist
und konzentriert sich künftig auf die Dachziegel im Leben, die nicht fehlen!
Um glücklich zu werden sollte man drei Geheimnisse kennen.
Das erste heißt: Sei dankbar! Wir glauben, daß Unglück Menschen zum Klagen bringt. Es ist genau
umgekehrt, erst das Jammern macht den Menschen unglücklich.
Das zweite Geheimnis: Glück ist immer ein Nebenprodukt von etwas anderem. Der beste Beweis dafür ist,
daß es immer dann spürbar wird,
wenn wir unserem Leben einen Sinn geben. Sei es, indem wir Käfer er-
forschen, Fußball spielen oder unsere Kinder auf den Knien wiegen. Je
mehr Leidenschaften wir frönen, desto mehr Chancen sind uns gege-
ben, Glück zu empfinden.
Und schließlich das dritte Geheimnis:
Es ist der Glaube daran, daß es irgendetwas Bleibendes gibt, das uns in
unserem Leben umfängt, daß unsere Existenz ganz egal wie, irgend
etwas zu bedeuten hat. Wir brauchen zum Glück einen geistigen oder
religiösen Halt oder eine Lebensphilosophie.

feger Offline



Beiträge: 433

02.02.2005 00:23
#4 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

das ist ja wirklich sehr interessant. ich mußte es mir sogar zweimal durchlesen.

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

20.02.2005 17:49
#5 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Arme Leute

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn.

"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."

"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."

Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."

greatmum Offline




Beiträge: 7.842

21.02.2005 00:38
#6 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Boah Moni, das ist gut!

Bitte bitte, könntest du es bei mir auch schreiben!

Du würdest mir einen pers. Gefallen tun. Ich mag nicht immer kopieren. Das ist deine Geschichte zum Nachdenken - und sie berührt bis unter die Haut!

Danke!

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

21.02.2005 07:51
#7 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Wird sofort erledigt, Rosimum!

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

22.02.2005 10:54
#8 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.

Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"

"Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief.

"Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer.

"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:

"Aber..., aber - wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung."

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

25.02.2005 17:16
#9 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Bedauern...

Es traf einmal ein Philosoph einen Straßenfeger, der gerade seiner Arbeit nachging.

Der Philosoph sagte zu dem Straßenfeger: "Ich bedaure dich. Hart und schmutzig ist dein Tagewerk."

Worauf der Straßenfeger antwortete: "Vielen Dank, Herr. Aber sage mir, was für eine Arbeit hast du?"

Der Philosoph antwortete: "Ich studiere des Menschen Geist, seine Taten und sein Verlangen."

Da fuhr der Straßenfeger fort zu fegen, und sagte mit einem Lächeln: "Ich bedaure dich auch."

von Khalil Gibran

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

26.02.2005 23:33
#10 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Die drei weisen Alten


Es war eines Tages im Frühling, als eine Frau vor ihrem Haus drei alte Männer stehen sah. Sie hatten lange weiße Bärte und sahen aus, als wären sie schon weit herumgekommen.

Obwohl sie die Männer nicht kannte, folgte sie ihrem Impuls, sie zu fragen, ob sie vielleicht hungrig seien und mit hinein kommen wollten.

Da antwortete er eine von ihnen: "Sie sind sehr freundlich, aber es kann nur einer von uns mit Ihnen gehen. Sein Name ist Reichtum" und deutete dabei auf den Alten, der rechts von ihm stand. Dann wies er auf den, der links von ihm stand und sagte: "Sein Name ist Erfolg. Und mein Name ist Liebe. Ihr müsst euch überlegen, wen von uns ihr ins Haus bitten wollt."

Die Frau ging ins Haus zurück und erzählte ihrem Mann, was sie gerade draußen erlebt hatte. Ihr Mann war hoch erfreut und sagte: "Toll, lass uns doch Reichtum einladen".

Seine Frau aber widersprach: "Nein, ich denke wir sollten lieber Erfolg einladen."

Die Tochter aber sagte: "Wäre es nicht schöner, wir würden Liebe einladen?"

"Sie hat Recht", sagte der Mann. "Geh raus und lade Liebe als unseren Gast ein". Und auch die Frau nickte und ging zu den Männern.

Draußen sprach sie: "Wer von euch ist Liebe? Bitte kommen Sie rein und seien Sie unser Gast".

Liebe machte sich auf und ihm folgten die beiden anderen.

Überrascht fragte die Frau Reichtum und Erfolg: "Ich habe nur Liebe eingeladen. Warum wollt Ihr nun auch mitkommen?"

Die alten Männer antworteten im Chor: "Wenn Sie Reichtum oder Erfolg eingeladen hätten, wären die beiden anderen draußen geblieben. Da Sie aber Liebe eingeladen haben, gehen die anderen dorthin, wohin die Liebe geht."


FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

05.03.2005 17:47
#11 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Die goldene Schachtel

Es war Weihnachten und die kleine Tochter überreichte dem Vater eine golden verpackte Schachtel.

Sie hatte dafür das gesamte, wertvolle Geschenkpapier aufgebraucht und weil das Geld knapp war, war der Vater darüber verärgert. Als er dann das Geschenk öffnete und sah, dass die Schachtel leer war, schimpfte er los:

"Weißt du denn nicht, junge Dame, dass wenn man jemand ein Geschenk gibt, auch etwas in der Verpackung sein soll?" fragte er.

Die Augen seiner Tochter füllten sich mit Tränen und sie sagte: "Aber Papa, die Schachtel ist nicht leer. Ich habe so viele Küsschen hineingetan, bis sie ganz voll war."

Beschämt nahm der Vater seine Tochter in den Arm und bat sie um Verzeihung.

greatmum Offline




Beiträge: 7.842

05.03.2005 21:27
#12 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Oh Moni, wo findest du nur immer diese wunderschönen Geschichten zum Nachdenken? Falls du mal nicht weißt, wohin mit der Langeweile - ich kenn da ein Forum, wo die Forumsbesitzer und deren User diese Sachen auch lieben. Vielleicht magst du ja die Geschichten auch da reinsetzen?

Büüüüüüüüüüüddeeeeeeeeeee

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

07.03.2005 07:19
#13 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

@ Greatmum

...hatte gestern Langeweile!

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

07.03.2005 13:54
#14 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Der Korb des alten Mannes

Es war einmal ein Waisenjunge. Er zog von Dorf zu Dorf, immer auf der Suche nach etwas Essbarem und einem Dach über dem Kopf.

Eines Tages traf der Junge auf einen alten Mann, der ebenfalls von Dorf zu Dorf wanderte. Sie beschlossen, gemeinsam weiterzugehen.

Der alte Mann trug einen großen, zugedeckten Weidenkorb, der offenbar sehr schwer war, denn der Alte lief tief gebeugt und stöhnte hin und wieder unter der Last. Als sie Rast an einem Bach machten, stellte der alte Mann seinen Korb erschöpft auf den Boden.

Der Junge fragte "Soll ich deinen Korb für dich tragen?"

"Nein," antwortete der Alte, "den Korb kannst du nicht für mich tragen. Ich muss ihn ganz allein tragen."

"Was ist denn in dem Korb?" fragte der Junge, doch er erhielt keine Antwort.

Viele Tage wanderten die beiden gemeinsam. Nachts, wenn der Alte glaubte, dass der Junge schlief, kramte er in seinem Korb herum und sprach leise mit sich selbst.

Es kam der Tag, an dem der alte Mann nicht mehr weitergehen konnte. Er legte sich nieder, um zu sterben. Und er sprach zu dem Jungen: "Du wolltest wissen, was in meinem Korb ist, nicht wahr? In diesem Korb sind all die Dinge, die ich von mir selbst glaubte und die nicht stimmten. Es sind die Steine, die mir meine Reise erschwerten. Auf meinem Rücken habe ich die Last jedes Kieselsteines des Zweifels, jedes Sandkorn der Unsicherheit und jeden Mühlstein des Irrwegs getragen, die ich Laufe meines Lebens gesammelt habe. Aber ach - ohne sie hätte ich so viel weiter kommen können, im Leben. Statt meine Träume zu verwirklichen, bin ich nun nur hier angekommen." Und er schloss die Augen und starb.

Der Junge ging zu dem Korb und hob den Deckel ab. Der Korb, der den alten Mann so lange niedergedrückt hatte, war leer.

FCMoni Offline




Beiträge: 4.230

11.03.2005 18:16
#15 RE: Etwas zum Nachdenken! Antworten

Der verzagte Baumwollfaden

Es war einmal ein kleiner weißer Baumwollfaden, der hatte ganz viel Angst, dass er so wie er war, zu nichts nutze sei.

Ganz verzweifelt dachte er immer wieder: "Ich bin nicht gut genug, ich tauge zu nichts. Für einen Pullover bin ich viel zu kurz. Selbst für einen winzig kleinen Puppenpullover tauge ich nichts! Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach. Nicht mal ein Hüpfseil kann ich aus mir machen lassen! Mich an andere kräftige, dicke, lange Fäden anknüpfen kann ich nicht, die lachen doch sowieso über mich. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und zu farblos. Ja, wenn ich aus Goldgarn wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid... Aber so?! Ich bin zu gar nichts nütze. Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Keiner beachtet mich. Es mag mich sowieso niemand."

So sprach der kleine weiße Baumwollfaden mit sich - Tag für Tag. Er zog sich ganz zurück, hörte sich traurige Musik an und weinte viel. Er gab sich ganz seinem Selbstmitleid hin.

Eines Tages klopfte seine neue Nachbarin an der Tür: ein kleines weißes Klümpchen Wachs. Das Wachsklümpchen wollte sich bei dem Baumwollfaden vorstellen. Als es sah, wie traurig der kleine weiße Baumwollfaden war und sich den Grund dafür erzählen ließ, sagte es: "Lass dich doch nicht so hängen, du schöner, kleiner, weißer Baumwollfaden. Mir kommt da so eine Idee: wir beide sollten uns zusammen tun! Für eine Kerze am Weihnachtsbaum bin ich zu wenig Wachs und du als Docht zu klein, doch für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu klagen!"

Da war der kleine weiße Baumwollfaden ganz glücklich und tat sich mit dem kleinen weißen Klümpchen Wachs zusammen und sagte: "Endlich hat mein Dasein einen Sinn."

Wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch viele kleine weiße Baumwollfäden und viele kleine weiße Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu leuchten?!

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