Zu wenig Zuschauer: Big Brother am Ende [ab] Berlin - Am Sonntag, 20.15 Uhr, zeigt RTL2 das Ende des eigentlich als Endlosserie konzipierten Formats "Big Brother-Das Dorf".
Die Sendung werde so lange laufen, "so Gott und der Zuschauer will", sagte RTL2-Programmchefin Katja Hofem-Best beim Start vor einem Jahr.
Zumindest der Zuschauer wollte nicht mehr. Aber im Herbst will RTL 2 mit "BB" wieder zu Bewährtem zurückkehren.
Das Aus der als Endlosserie mit realen Menschen konzipierten Soap verkauft der Chef der Produktionsfirma Endemol Deutschland, Borris Brandt, freilich nicht als Niederlage. Vor einem Jahr sei lediglich "kein bestimmtes Ende" festgelegt worden, sagt er. "Big Brother - Das Dorf" liege mit bis zu 1,5 Millionen Zuschauern immer noch weit über Senderschnitt. Nur sei das Potenzial des Formats in der Daily Version ausgeschöpft. Deshalb werde man sich für die nächste Staffel Neues ausdenken.
Zuletzt erreichte "Big Brother - Die Entscheidung" bei den Zuschauern ab drei Jahren laut Quotenmeter.de einen Marktanteil von 3,5 Prozent, in der Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren von 5,1 Prozent. RTL 2 wird laut Unterhaltungschef Marc Rasmus jetzt erst einmal eine "kreative Pause" einlegen. Im Herbst soll die Beobachtungs-Show mit überarbeitetem Konzept und einer neuerlichen zeitlichen Begrenzung von 100 bis 200 Tagen neu aufgelegt werden.
Der Abo-Sender Premiere, der für "Big Brother" einen eigenen Bezahl-Kanal einrichtete, überbrückt die "kreative Pause" von RTL 2 mit einer ebenfalls von Endemol produzierten eigenen Beobachtungs-Sendung. "Der Container - Exklusiv" will zum "Big Brother"-Ursprung zurück kehren, Einschaltquoten von über acht Millionen Zuschauern erreichen und einen Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen von 45 Prozent einfahren. Wie viel Zuschauer Premiere mit dem Format holen wird, ist offen. Derzeit sollen Medienberichten zufolge rund 30 000 Fans den Sender abonniert haben.
Moderiert wird der exklusive Blick in den Container von Christian Möllmann, dem "Nominator" der zweiten "Big Brother"-Staffel. Möllmann will mit der Sendung "zurück zu den Wurzeln", sagte er im Interview. Das Konzept, echtes Leben zu einer Art Soap zu entwickeln, habe ihn nicht interessiert. Premiere mache die Sendung "jetzt wieder übersichtlicher". (ddp)